5 Fragen an Johannes Knauf
24. April 2020Online-Spieleabend am 17. Juli 2020
5. September 2020Motiviert von den Fridays for future Demonstrationen und im Nachgang des erfolgreichen “Rettet die Bienen” in Bayern machten wir uns an einem warmen Sommertag auf, etwas mehr über die seltenen Lebensräume im Mittelfränkischen Becken zu erfahren.
Wir besuchten das größte Naturschutzgebiet im Fürther Landkreis am Hainberg. Mit über 200 ha Fläche, teilweise auf Nürnberger Stadtgebiet, hat sich hier ein ganz besonderer Lebensraum erhalten, der durch die langjährige militärische Nutzung entstanden war. Nach Abzug der Militär hatte sich hier der Naturschutz gegenüber wirtschaftlichen Interessen durchsetzen und ein großes Vogelbrutgebiet mit vielen besonderen Pflänzlein schützen können.
Unser besonderes Augenmerk lenkte der Biologe Dr. Martin Sommer, der uns durch das Naturschutzgebiet führte, auf den Sandmagerrasen. Hier brütet u. a. die Heidelerche. Der seltene Vogel braucht die großen weiten Flächen ohne Strauch oder Baum.
Dort wachsen die Sand-Grasnelke, die die Fläche mit rosa Köpfchen überzieht, der violette Natternkopf sowie Thymian und der Kleine Sauerampfer. Diese beiden konnten wir nach eigenen Geruchs- bzw. Geschmacksproben selbst bestimmen. Und für alle weitere Arten gibt’s ne App, Flora incognita.
Frei gehalten wird die Fläche von einer Schaf- und Ziegenherde, der wir ganz nah kamen. Die seltenen Vögel jedoch, bekamen wir nicht zu Gesicht. Dafür und für ihre Gesänge waren wir leider jahreszeitlich zu spät dran oder hatten kein Glück. Auch von seltenen Wildbienen fanden wir nur die Wohnlöcher im Sand. Umherfliegen sahen wir “nur” Erdhummeln und Honigbienen. Und so kamen wir nochmal auf das Volksbegehren “Rettet die Bienen” zu sprechen, welches in Bayern Änderungen im Naturschutzgesetz zur Folge hatte. Diese sollen v. a. den Lebensraum von empfindlichen und spezialisierten Wildbienen schützen und fördern. Denn auch außerhalb eines so großen und artenreichen Naturschutzgebiets brauchen Wildbienen blütenreiche Flächen mit heimischen Pflanzen.
Am Ende des Ausflugs in die heimische Flora und Fauna waren wir nochmals motiviert, selbst etwas zu unternehmen; heimische Kräuter auszusäen, ein eigenes Insektenhotel zu bauen (da die gekauften nicht so gut sind, eine Anleitung gibt’s beim BUND) und gerne auch eine zweite Naturkundeexkursion, früher im Jahr (aber nicht unbedingt zur Vogelbeobachtung in den frühen Morgenstunden, oder doch?!)