5 Fragen an Johannes Knauf

Fahrt nach Genf und ans CERN vom 6. bis 9. Februar 2020
23. April 2020
Der Natur auf der Spur! Besuch des Hainbergs am 27. Juni 2020
2. September 2020
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Kollegen witzeln immer, dass man Johannes auch im Urlaub nie ohne Hemd trifft. Hier ist es immerhin bunt.

1. Wer bist du und wann und wie bist du Mitglied bei perdox geworden?

Ich bin Johannes F. Knauf. Viele kennen mich noch als Johannes Reinhard. So hieß ich vor meiner Hochzeit 2012. Bei perdox bin ich Mitglied der 2. Stunde. Bei der Gründung war ich irgendwie verhindert. Andreas Lehmann hat mich dann zu einem der nächsten Treffen mitgeschleift. Mit ihm war ich im HMM und auch die Siemens Talent Academy hat uns zusammengeschweißt. Seitdem hatte ich Phasen unterschiedlichster Aktivität bei perdox. Mal im Vorstand dabei, mal als Teilnehmer, mal vollkommen auf Tauchstation.

Hier trifft man Johannes am leichtesten: Morgens 05:57 im ICE von Nürnberg nach München.

2. Welche Themengebiete haben dich schon immer interessiert und was hast du wo studiert?

Ich kann mich für fast alles begeistern. Das ist Fluch und Segen zugleich. Fragen wir also lieber nach Priorität: Was sind die 3 Dinge, die mich jeher am meisten interessieren? Das sind (in dieser Reihenfolge) Technologie, Wirtschaft, Politik. Wieso habe ich dann in Kaiserslautern, Erlangen und Regensburg Physik und Mathematik studiert und in der theoretischen statistischen Physik geforscht? Ziemlich einfach: Das sind die Studiengänge, wo man mit Abstand am meisten aus den verschiedensten Bereichen mitnehmen kann. Außerdem ist gerade eine solide Basis in Mathematik (ja, abstrakte Mathematik und analytisches Denken, nicht nur Rechnen) schwer später nebenher nachzuholen.

3. Welche perdox Aktivitäten haben dir bisher am besten gefallen? Woran erinnerst du dich gerne zurück?

Das absolute Highlight für mich waren nach wie vor die Rhetorik- und Soft-Skills-Seminare mit Andreas Bühler. Was ich da gelernt habe, hat mich fürs Leben geprägt.

4. Womit beschäftigst du dich jetzt beruflich und wie bist du dazu gekommen?

Kollegen witzeln immer, dass man Johannes auch im Urlaub nie ohne Hemd trifft. Hier ist es immerhin bunt.

Ich habe letztes Jahr mit ehemaligen Kollegen die metamorphant GmbH gegründet. Wir bieten unseren Kunden-Unternehmen Mittel und Wege, um ihren Reifegrad in der  Lieferung digitaler Produkte  und Services zu verbessern. Unsere Kunden sind typischerweise mittlere und große Unternehmungen. Mal heißt das, technische Prozesse zu automatisieren und Infrastruktur zu virtualisieren. Ein anderes Mal heißt das, Organisationsstrukturen zu optimieren und Business-, Entwicklungs- und Operations-Teams besser zu verschmelzen. Am Ende, würde ich sagen, ist es ein guter Mix aus Beratungs-Geschäft und tatsächlicher Hands-On-Expertise. Der Schlüssel sind dabei analytische Fähigkeiten, technische Erfahrung, Kreativität und ein guter Riecher für zwischenmenschliches – übrigens alles Dinge, auf die im Physikstudium großer Wert gelegt wird.

Wir sind auch immer auf der Suche nach motivierten Mitstreitern.

*wink, wink, nudge, nudge*

Angefangen hat es aber eigentlich mit einem merkwürdigen Zufall. Ich wollte um die Jahrtausendwende einen Ferienjob machen. Das war damals die klassische Sommerferien-Beschäftigung aller Erlanger Siemenskinder. Nun war ich aber kein Siemensianer-Kind und nur Kaffee kochen und kopieren wollte ich auch nicht. Der Papa meines besten Kumpels (ja, ein Siemensianer-Kind) war so nett und fragte seinen Chef. Siehe da, wenn man sich statt mit dem Ferienhilfen-Formular mit dem Werkstudenten-Formular bewirbt, darf man ordentliche Arbeit tun! Aus dem Ferienjob wurde ein Dauerengagement als Geschäftspartner. So durfte ich Schaltschränke verdrahten, Frontend-Prototypen in Tcl/Tk bauen, Messe-Demos vorbereiten, Linux-Kernel-Treiber für Messgerät-Schnittstellen-Karten fabrizieren und so viele andere lustige Sachen mehr.

5. Wenn du den anderen Mitgliedern etwas mitgeben dürftest – was wäre das?

4 Dinge:

  1. Denkt nicht so viel! Folgt eurem Instinkt! Es ist viel wichtiger, ständig in Bewegung zu bleiben und sinnvolle Dinge zu tun, neues zu lernen und zu erschaffen, als was das nun genau ist, das man gerade tut. Viele Wege führen zum Ziel. Oder eben manchmal auch nicht. Ein wacher und offener Geist wird aber jede Erfahrung in Großartiges verwandeln.
  2. Verschwendet euch! Motivation ist keine Ressource, die man verbraucht, sondern wächst mit dem persönlichen Einsatz. Sie potenziert sich, wenn sich ein starkes Team gegenseitig ansteckt.
  3. Nutzt Gelegenheiten! Merkwürdige Zufälle prägen unser Schicksal viel mehr als alle Begabung, alles Können und alle Formalitäten; beherzte Fehltritte inklusive.
  4. Werdet keine lebenden Toten! Pfeift auf Bullshit und benennt ihn beim Namen! Man muss das Spiel der mächtigen Mittelmaßler nicht mitspielen. Wir können es uns heutzutage leisten, darauf zu achten, wirklich sinnvolle Dinge zu tun. Wir können das Leben anderer Menschen durch unser Handeln zu bereichern und Gutes tun. Überall. Jeden Tag.